VVPN – Verband der Vertragspsychotherapeuten Nordbaden

Mitglied im BVVP Baden-Württemberg und BVVP Bundesverband

Honorare

Kaum Honorarsteigerung - Weniger als 1 Prozent für die Psychotherapeuten

Ge­mein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung: bvvp | DPtV | VAKJP:

Ber­lin, 12.10.2016.Die vom Be­wer­tungs­aus­schuss *(sie­he un­ten) be­schlos­se­ne Stei­ge­rung des „Ori­en­tie­rungs­wer­tes“ für das Jahr 2017 be­deu­tet ei­ne Ein­kom­mens­stei­ge­rung bei den Psy­cho­the­ra­peu­ten um le­dig­lich 0,9 Pro­zent. „Da­mit geht die Sche­re der Ein­kom­men zwi­schen so­ma­tisch tä­ti­gen Ärz­ten und Psy­cho­the­ra­peu­ten wei­ter aus­ein­an­der“, er­klärt die Vor­sit­zen­de der Deut­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten­Ver­ei­ni­gung (DPtV) Di­pl.-Psych. Bar­ba­ra Lu­bisch in ei­ner Stel­lung­nah­me zum  er­ziel­ten Er­geb­nis. Von der pro­zen­tua­len Stei­ge­rung pro­fi­tie­ren die­je­ni­gen am meis­ten, die bis­her auch schon die höchs­ten Um­sät­ze ha­ben. Au­ßer­dem schla­gen sich die in re­gio­na­len Ho­no­rar­ver­hand­lun­gen zwi­schen den Kran­ken­kas­sen und den Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen er­ziel­ten Stei­ge­run­gen der Ge­samt­ver­gü­tung um zwei bis vier Pro­zent nur beim Ein­kom­men der so­ma­tisch tä­ti­gen Arzt­grup­pen nie­der, nicht bei den Psy­cho­the­ra­peu­ten. „Da­bei lie­gen die Psy­cho­the­ra­peu­ten oh­ne­hin weit ab­ge­schla­gen an der un­ters­ten Stel­le der Ein­kom­mens­ska­la“, sagt Dr. Mar­tin Krem­ser, Vor­sit­zen­der des Bun­des­ver­bands der Ver­trags­psy­cho­the­ra­peu­ten (bvvp).

In den re­gio­na­len Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen und Kran­ken­kas­sen wer­den die  Leis­tungs­men­gen der ein­zel­nen Arzt­grup­pen so an­ge­ho­ben, dass bei glei­cher Ar­beits­zeit mehr Leis­tun­gen ver­gü­tet wer­den. An­ders in der Psy­cho­the­ra­pie: Die psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Ge­sprä­che sind mit Min­dest­zei­ten ver­se­hen und kön­nen nicht zeit­lich ver­dich­tet wer­den.

Die Ho­no­r­ar­mi­se­re der Psy­cho­the­ra­peu­ten wird durch das ak­tu­el­le Pra­xi­spa­nel des Zen­tral­in­sti­tuts der kas­sen­ärzt­li­chen Ver­sor­gung (Zi) auf der Grund­la­ge der Ho­no­rar­ent­wick­lung der Jah­re 2010 bis 2013 be­stä­tigt. Der durch­schnitt­li­che Jah­res­über­schuss (al­le Ein­nah­men ab­züg­lich Pra­xis­kos­ten) je Pra­xis­in­ha­ber weist in die­sem Zeit­raum ei­ne Stei­ge­rung von ins­ge­samt 4,4 Pro­zent auf. Die Über­schüs­se der Psy­cho­lo­gi­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten und Kin­der- und Ju­gend­li­chen­psy­cho­the­ra­peu­ten da­ge­gen sind in die­sem Zeit­raum um 5,1 Pro­zent ge­fal­len, die der Fachärz­te für Psy­cho­so­ma­ti­sche Me­di­zin und Psy­cho­the­ra­pie kön­nen nur ein mi­ni­ma­les Plus von 0,3 Pro­zent ver­bu­chen. Die ab­so­lu­ten Wer­te zei­gen: Die Psy­cho­the­ra­peu­ten er­rei­chen in 2013 mit 65.877 Eu­ro und die Fachärz­te für psy­cho­so­ma­ti­sche Me­di­zin und Psy­cho­the­ra­pie mit 70.710 Eu­ro ge­ra­de mal die Hälf­te des Über­schus­ses von 145.415 Eu­ro, der über al­le Leis­tungs­er­brin­ger er­mit­telt wur­de. Dies liegt nicht an un­ter­schied­li­chen Ge­samt­ar­beits­zei­ten: Auch bei Stan­dar­di­sie­rung der Ar­beits­zeit än­dert sich an die­sem Er­geb­nis grund­sätz­lich nichts. „Die von der Po­li­tik im­mer wie­der ge­for­der­te För­de­rung der spre­chen­den Me­di­zin ist bis­her ein rei­nes Lip­pen­be­kennt­nis!“, be­tont Uwe Kel­ler, Vor­sit­zen­der der Ver­ei­ni­gung ana­ly­ti­scher Kin­der- und Ju­gend­li­chen Psy­cho­the­ra­peu­ten in Deutsch­land (VAKJP).

* Der Be­wer­tungs­aus­schuss ist ein Gre­mi­um der ge­mein­sa­men Selbst­ver­wal­tung der Ärz­te und Kran­ken­kas­sen. Er be­zeich­net sich da­her auch als Be­wer­tungs­aus­schuss Ärz­te. Ihm ge­hö­ren je drei von der Kas­sen­ärzt­li­chen Bun­des­ver­ei­ni­gung und vom GKV-Spit­zen­ver­band be­nann­te Mit­glie­der an. Die Ge­schäfts­füh­rung des Be­wer­tungs­aus­schus­ses wird durch das In­sti­tut des Be­wer­tungs­aus­schus­ses wahr­ge­nom­men.

Die ge­setz­li­che Grund­la­ge des Be­wer­tungs­aus­schus­ses ist ver­an­kert im Fünf­ten So­zi­al­ge­setz­buch (SGB V). Dort ist in § 87 Ab­satz 1 fest­ge­legt, dass der Be­wer­tungs­aus­schuss den Ein­heit­li­chen Be­wer­tungs­maß­stab (EBM) und Än­de­run­gen da­zu be­schließt. Der EBM ist die Ab­rech­nungs­grund­la­ge der ärzt­li­chen Leis­tun­gen im Rah­men der Ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung.

Mehr zum Be­wer­tungs­aus­schuss un­ter htt­ps://in­sti­tut-ba.de/ba.html

 

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Ur­su­la-An­ne Ochel, Tel.: 033636 – 27 90 78 oder 0171 – 322 43 46

E-Mail: Ge­mein­sa­meP­M_bvv­p_D­Pt­V_VAKJP@t-on­li­ne.de

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