VVPN – Verband der Vertragspsychotherapeuten Nordbaden

Mitglied im BVVP Baden-Württemberg und BVVP Bundesverband

Klageverfahren / Urteile

bvvp-Pressemitteilung: Delegiertenversammlung erklärt den Beschluss des Bewertungsausschusses für rechtswidrig!

Der Bun­des­ver­band der Ver­trags­psy­cho­the­ra­peu­ten for­dert nun die Be­an­stan­dung durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ge­sund­heit.

Am 25. und 26. Sep­tem­ber fand in Saar­brücken die Herbst-De­le­gier­ten­ver­samm­lung der im Bun­des­ver­band der Ver­trags-psy­cho­the­ra­peu­ten zu­sam­men­ge­schlos­se­nen Lan­des­ver­bän­de statt. Die De­le­gier­ten be­schäf­tig­ten sich in­ten­siv mit dem kurz zu­vor im Er­wei­ter­ten Be­wer­tungs­aus­schuss ge­fass­ten Be­schluss zur Fest­stel­lung der an­ge­mes­se­nen Ver­gü­tung ge­neh­mi­gungs-pflich­ti­ger psy­cho­the­ra­peu­ti­scher Leis­tun­gen ab dem Jahr 2012.

Als Er­geb­nis die­ser Dis­kus­si­on wur­de fol­gen­de Re­so­lu­ti­on ver­ab­schie­det:

Die De­le­gier­ten der Lan­des­ver­bän­de des Bun­des­ver­ban­des der Ver­trags­psy­cho­the­ra­peu­ten (bvvp) be­grü­ßen, dass end­lich ein Be­schluss des Be­wer­tungs­aus­schus­ses vor­liegt, der ins­ge­samt die Fi­nan­zie­rung der Psy­cho­the­ra­pie ver­bes­sert. Die Psy­cho­the­ra­peu­ten wur­den über Jah­re hin­ge­hal­ten, bis nun schließ­lich an­er­kannt wur­de, dass die Ver­gü­tung ver­gan­ge­ner Jah­re nicht das Kri­te­ri­um der Ho­no­rar­ge­rech­tig­keit er­füll­te.

Die Mit­glie­der De­le­gier­ten­ver­samm­lung des bvvp stel­len da­zu fest:

Der ak­tu­el­le Be­schluss des Be­wer­tungs­aus­schus­ses ver­stößt ge­gen Recht und Ge­setz. Den Psy­cho­the­ra­peu­ten wird zum wie­der­hol­ten Mal durch un­zu­rei­chen­de Re­ge­lun­gen in der Um­set­zung der Recht­spre­chung des Bun­des­so­zi­al­ge­richts (BSG) die an­ge­mes­se­ne und ver­tei­lungs­ge­rech­te Ver­gü­tung ih­rer psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Leis­tun­gen vor­ent­hal­ten. Die BSG-Recht­spre­chung wur­de ge­zielt mehr­fach un­ter­lau­fen:

  • Die Er­fin­dung ei­nes Zu­schlags­mo­dells, mit dem le­dig­lich Pra­xen mit Ma­xi­malaus­las­tung, d.h. nur ca. 2% der Psy­cho­the­ra­peu­ten, über­haupt das recht­lich ge­bo­te­ne Min­dest­ho­no­rar er­rei­chen kön­nen, ist der durch­sich­ti­ge Ver­such, die ge­fes­tig­te Recht­spre­chung des BSG er­neut zu Las­ten der Psy­cho­the­ra­peu­ten ge­zielt um­zuin­ter­pre­tie­ren.
  • Die Ver­pflich­tung aus dem So­zi­al­ge­setz­buch und der BSG-Recht­spre­chung, al­le psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Leis­tun­gen zum Min­dest­punkt­wert zu ver­gü­ten, wird ge­bro­chen.
  • Pra­xen mit ei­nem Schwer­punkt auf Ab­klä­rung und Dia­gno­s­tik wer­den – da bei der Zu­schlags­be­rech­ti­gung nur die ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­gen Leis­tun­gen be­rück­sich­tigt wer­den - nach­träg­lich un­ter Miss­ach­tung des Ver­trau­ens­schut­zes be­nach­tei­ligt, weil sie ih­re Pra­xi­stä­tig­keit im Ver­trau­en auf den Fort­be­stand der bis­he­ri­gen Ver­gü­tungs­re­ge­lun­gen  aus­ge­rich­tet hat­ten.
  • Al­le Ärz­te mit ei­nem ge­rin­ge­ren Um­fang an Psy­cho­the­ra­pie, die wich­ti­ge Ver­sor­gungs­auf­ga­ben oh­ne ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Leis­tun­gen er­brin­gen, wie Psych­ia­ter, Fachärz­te für Psy­cho­so­ma­tik und Psy­cho­the­ra­pie, Haus- und Fachärz­te mit Zu­satz­ti­tel, wer­den nach­träg­lich mas­siv be­nach­tei­ligt. 
  • Pra­xen für Kin­der-und Ju­gend­li­chen-Psy­cho­the­ra­pie kön­nen struk­tu­rell nur we­ni­ger ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge Leis­tun­gen pro Wo­che leis­ten und sind so­mit durch die Zu­schlags-Sys­te­ma­tik be­son­ders be­nach­tei­ligt (mehr Aus­fäl­le durch Krank­hei­ten der Pa­ti­en­ten, Schul­frei­zei­ten, an­de­re Pflicht­ter­mi­ne der Kin­der etc.)
  • Die Über­prü­fung der Jah­re 2010 und 2011 ist bis­her nicht ge­leis­tet.

Im bvvp sind Psy­cho­the­ra­peu­ten mit den Grund­be­ru­fen Arzt, Psy­cho­lo­ge oder Päd­ago­ge zu­sam­men ge­schlos­sen, die in al­len zu­ge­las­se­nen Ver­fah­ren in sehr un­ter­schied­li­chen Pra­xiss­truk­tu­ren für Er­wach­se­ne, Ju­gend­li­che und Kin­der die Ver­sor­gung si­cher­stel­len. Die neue Re­ge­lung schafft Fehl­an­rei­ze in der Ver­sor­gung und Un­ge­rech­tig­kei­ten zwi­schen un­ter­schied­li­chen Pra­xiss­truk­tu­ren.

Die De­le­gier­ten ap­pel­lie­ren da­her an das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ge­sund­heit als Rechts­auf­sicht:

Be­an­stan­den Sie die Fehl­in­ter­pre­ta­ti­on der BSG-Recht­spre­chung zur nor­ma­ti­ven Kal­ku­la­ti­on der Pra­xis­kos­ten!

Schüt­zen Sie die Psy­cho­the­ra­peu­ten vor will­kür­li­chen rück­wir­ken­den Ver­än­de­run­gen der Da­ten­ba­sis und Be­rech­nungs­sys­te­ma­tik zur Er­mitt­lung des Min­dest­ho­no­rars der psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Leis­tun­gen!

 

Ber­lin, den 27.09.15

 

An­fra­gen und In­ter­view­wün­sche rich­ten Sie bit­te an:

Dr. Frank Ro­land Deis­ter

Fe­lix-Dahn-Str. 25, 60431 Frank­furt am Main,

Mail: f.r.deis­ter@t-on­li­ne.de

Tel.: 069-521617, Mo­bil: 0171-6519035

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